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Planung des Parkhauses Salzburger Leite in Bad Neustadt / Saale mit 81°-Schrägaufstellung im Auftrag vom Architekturbüro Kriesche (2016 - 2019)

Der Einsatz automatischer Parksysteme ist aufgrund ihrer sehr kompakten Bauweise immer dann sinnvoll, wenn die für die Funktionalität des Bauwerks und seines Standorts notwendigen bzw. die baurechtlich geforderten Stellplätze nicht in herkömmlicher Bauweise realisierbar sind. In welchem Maße sich weitere Vorteile umsetzen lassen und wie wichtig diese jeweils sind, ist aus dem ortskonkreten Vergleich verschiedener Parktechnologien abzuleiten.

Häufig werden allgemein folgende Vorteile automatischer Parksysteme genannt, die teilweise aber auch durch gute herkömmliche Parkbauten erreicht werden können:

  • Ersparnis an umbautem Raum und an bebauter Grundfläche,
  • Hochwertige städtebauliche Integration und Schaffung einer neuen Urbanität, Aufwertung von Stadtquartieren,
  • Komfortables und sicheres Ein- und Ausparken in großzügig gestalteten hellen Übergabakabinen mit guter sozialer Kontrolle,
  • Parken in für unbefugte Personen nicht zugänglichen und witterungsgeschützten Räumen und damit erhöhter Schutz gegen Kollisionen, Vandalismus und Diebstahl,
  • Weitgehende Substitution der in Bezug auf die Schadstoffemissionen und Kraftstoffverbräuche besonders kritischen Fahrten innerhalb herkömmlicher Parkbauten bei tiefer Teillast und nach dem Kaltstart durch Fördergeräte mit energiesparenden elektrischen Antrieben,
  • Minimierung des Energiebedarfs für Beleuchtung und Belüftung innerhalb der Parkbauten,
  • Reduzierung von Parksuchverkehren,

Die zwar schon lang bekannte und dennoch relativ junge Technologie des automatischen Parkens erfordert ihren spezifischen Umgang von der Planung bis hin zum Betrieb, damit all ihre Potenziale wirkungsvoll zum Tragen kommen. Dieser besondere Anspruch ergibt sich aus der interdisziplinären Komplexität der automatischen Parksysteme. Beispielhaft zu nennen sind Verkehr, Logistik, Architektur, Bauwesen, Fördertechnik, Anlagenbau, Maschinen- und Prozesssteuerung und -automatisierung, Nutzer-, Betreiber- und Service-Oberflächen, Ereignisprotokollierung, Teleservice und Telematik-Applikationen bis hin zu der sensiblen Mensch-Maschine-Schnittstelle mit einer durchdachten durchgängigen intuitiven Nutzerführung.

Wir listen nicht nur die theoretischen Vorteile automatischer Parksysteme auf, wir sorgen für ihre bestmögliche praktische Realisierung. Auf der Grundlage unseres rund 20-jährigen Know-how aus der Planung, Begutachtung, Inbetriebnahme und Problemlösung an über 100 automatischen Parksystemen europaweit entwickeln und planen wir herstellerunabhängig eine für jeden Standort verkehrlich-logistisch, anlagentechnisch und wirtschaftlich optimierte Parkierungsanlage. Wir begleiten die Inbetriebnahme so lange, bis die geplanten Zielparameter erreicht werden. Wir sind nicht an eine bestimmte Technologie gebunden, so dass wir wesentlich mehr Möglichkeiten zur Optimierung für das jeweilige Projekt zur Anwendung bringen können als dies ein einzelner Systemanbieter kann. Unsere Kenntnis vieler realisierter Anlagen und Lösungen gibt uns die Möglichkeit, die verschiedenen angebotenen Varianten auch nachhaltig unter den Aspekten der Betriebssicherheit und der Folgekosten zu bewerten.

Häufig ist nicht eine Konfiguration ausschließlich geeignet, sondern es sind über eine sorgfältig formulierte funktionale Ausschreibung möglichst viele der leistungsfähigen und marktrelevanten Anbieter und Basistechnologien automatischer Parksysteme einzubeziehen. Dabei darf jedoch nicht allein der Preis entscheiden, sondern es ist der Gesamtzyklus der Nutzung des automatischen Parksystems zu evaluieren.

Gemeinsam mit der ADAC-Verkehrstechnik haben wir die Zertifizierung für automatische Parksysteme durch den ADAC entwickelt und begleiten diese weiter. Dabei geht es darum, diese High-End-Technologie des Parkens auch im Sinne der Nutzer zu optimieren. Mit einem umfassenden Katalog auf Benutzerfreundlichkeit und Nachhaltigkeit orientierter Kriterien geht es dabei auch um eine möglichst objektive Bewertung der Qualität, die sich für den Nutzer und Betreiber ganz besonders in einer höchstmöglichen Verfügbarkeit und gleichzeitig auch in einer minimalen Störungshäufigkeit über einen langen Betriebszeitraum darstellt.

Sie wollen bitte berücksichtigen, je früher Sie uns bei der Planung Ihres Vorhabens einbeziehen, desto größer sind die Optimierungspotenziale und desto besser ist auch Ihre Parkierungslösung. Wenn bei den ersten architektonischen Entwürfen die Kubaturen definiert werden, dann ist dies der günstigste Zeitpunkt. Und wenn am Ende unserer Planungen ein anderes kostengünstiges und benutzerfreundliches Parksystem zur Debatte steht, können wir auch gut damit leben. Unsere Philosophie ist es, für Sie die beste Lösung zu planen, unabhängig von der Technologie – es sei denn, Sie haben bereits Ihre grundsätzliche Vorentscheidung getroffen - zum Beispiel aus Image-, Sicherheits- oder Umweltaspekten.

 

Unsere Leistungen

Wir bieten Ihnen ein vollständiges Leistungspaket für die fachplanerische Mitwirkung bei Projekten mit automatischen Parksystemen an, wobei wir die Leistungsphasen in Anlehnung an die HOAI, Teil IX Leistungen bei der Technische Ausrüstung, §§ 68-76 so anpassen, wie dies für das jeweilige Projekt optimal ist. Ein Beispiel für diese ganzheitliche Vorgehensweise ist die automatische Anwohnertiefgarage Donnersbergerstraße in München. Selbstverständlich berücksichtigen wir alle relevanten Regelwerke wie die EAR 05, die EN 14010 und die VDI 4466 und wenden diese entsprechend dem (fortgeschrittenen) Stand der Technik an, wobei wir unsere Erkenntnisse aus der Mitwirkung in den einschlägigen Gremien mit einbringen.

Grundlagenermittlung und Voruntersuchungen

  • Stellplatzbedarf / Parkraumuntersuchungen
  • Bauvorgaben (Kubatur, Schnittstellen)
  • Verkehrsanbindung / Verkehrsgutachten
  • Einparkfähige Fahrzeugkategorien
  • Betriebs- und Lebensdauer
  • Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit
  • Umweltverträglichkeit
  • Technische und wirtschaftliche Machbarkeitsstudien
  • Vorbereitung und Durchführung von Nutzerbefragungen
  • Vorbereitung und Durchführung von Informationen
  • Informationsveranstaltungen und Anlagenbesichtigungen für Entscheidungsträger
  • Bürger und potenzielle Nutzer


Strukturierung des Planungs- und Ausschreibungsverfahrens

  • Vergaberechtliche Erfordernisse (Öffentliche bzw. privatrechtliche Ausschreibung, …)
  • Präqualifikation der Anlagenhersteller (Teilnahmewettbewerb, Interessenbekundungsverfahren, Vorprüfung der Leistungsfähigkeit der Anbieter)
  • Erarbeitung der Präqualifikationskriterien
  • Mitwirkung bei der Festlegung des Verfahrens
  • Definition grundsätzlicher Leistungsumfänge (Parksystem mit Montage und Inbetriebnahme, mit Einschluss eines Wartungs- bzw. Fullservicevertrages, mit Einschluss der Bauleistungen)


Anlagenkonzept (Vor-, Entwurfs- und Genehmigungsplanung)

  • Dimensionierung nach Fahrzeugkategorien
  • Leistungskenndaten der Parksystemtechnik
  • Externe und interne Logistik
  • Konfigurierung geeigneter Parksysteme und Dimensionierung der Fördertechnik und der Übergabekabinen
  • Variantenvergleiche
  • Vorzugskonzept(e)
  • Laufende Abstimmung mit allen Planungsbeteiligten (Bauherr, Architekt, Bauplaner, andere Fachplaner, Genehmigungsbehörden; ggf. auch Betreiber, sofern bereits bekannt)
  • Fortschreibung und Optimierung der Planung in den einzelnen Leistungsphasen


Detaillierung der Planung bzw. der Anforderungen in allen Planungsphasen

  • Schnittstellen zum Baukörper
  • Schnittstellen Medien (Sparten) wie Elektroenergie, Wasser, Abwasser, Telekommunikation
  • Verkehrsanbindung / Positionierung der Übergabekabinen und der Stauräume / Gehwegüberfahrten
  • Festlegung der möglichen und der einzuhaltenden klimatischen Bedingungen in den Bereichen des Parksystems
  • Mitwirkung bei der Erarbeitung des Brandschutz-Konzeptes / Festlegung der Brandabschnitte / Sprinkleranlage / Entrauchung / Rauchmelder / Aufschaltung Feuerwehr
  • Mitwirkung bei der Erstellung eines Schallschutz-Konzeptes / Erhebung der Bestandssituation / Ableitung konkreter Anforderung an die Parksystemtechnik und die Übergabekabinen in Bezug auf Luft- und Körperschall
  • Mitwirkung bei der Erstellung eines Luftschadstoff-Immissionsschutz-Konzeptes / Ableitung konkreter Anforderung an die Parksystemtechnik und die Übergabekabinen in Bezug auf die Be- und Entlüftung
  • Vorgabe grundsätzlicher Prinzipien bei der Konstruktion und Konfiguration des Parksystems durch den Anlagenhersteller
  • Vorgabe der grundsätzlichen Funktionen (Einparken, Ausparken, Holen ohne Ausparken; nichtöffentliches bzw. öffentliches Parken) und der Nutzerführung des Parksystems
  • Vorgaben für die logistische Leistungsfähigkeit, Vordimensionierung der Fördertechnik und Erarbeitung praktisch handhabbarer Kriterien und Verfahren für den Nachweis der Systemlogistik
  • Erarbeitung des funktionalen bzw. detaillierten Leistungsverzeichnisses in Bezug auf die Hauptbaugruppen bzw. –komponenten der Parksystemtechnik wie
  • Stahlbau / Tragwerk / Regalkonstruktion
  • Lastaufnahmemittel (Parkpaletten bzw. palettenlose Systeme)
  • Fördertechnik (RBG, Shuttle, Lifte / Vertikalförderer, Horizontalförderer, Drehvorrichtungen, spezielle Sicherheitssysteme, …)
  • Systemsteuerung (Systemphilosophie, mögliche Steuerungsarchitekturen, Stromversorgung und Datensicherung, Systemfunktionen, Vorgabe von Prozeduren, Eigendiagnose, Ereignisprotokollierung, Störungsmeldung, Teleservice, Oberflächen für den Benutzer / Betreiber / Service, Schnittstellen, Handling des Quellcodes)


Übergabekabinen

  • Verkehrliche und anlagentechnische Planung der Ein- und Ausfahrtebene und der Übergabekabinen
  • Festlegung der Abmessung der Übergabekabinen
  • Planung der grundsätzlichen technischen Ausstattung der Übergabekabinen (u. a. Displays, Sensorik, Tore, Beleuchtung, Heizung, Be- und Entlüftung, Videokontrolle, Animationen)
  • Ermittlung besonderer sicherheitstechnischer Anforderungen
  • Entwicklung der Nutzerperipherie im Kontext zu den verschiedenen Parkprozeduren
  • Entwicklung der Planung in enger Zusammenarbeit mit dem Architekten und den anderen Planungsbeteiligten
  • Vorgaben zum Service
  • Handlager
  • Ständiges Zusammenwirken mit dem Architekten sowie den Bauwerks- und Tragwerks-Planern
  • Ständiges Zusammenwirken mit der Haustechnik-Planung (Elektroinstallation, Beleuchtung, Heizung, RLT-Anlage, Brandschutztechnik, Wasser / Abwasser / Sanitär, Telekommunikation, Gebäudeleittechnik)


Ausschreibung nach VOB u. a.

  • Erarbeitung aller Unterlagen in Bezug auf den Teil Parksystemtechnik, Begleitung / Durchführung, Dokumentation
  • Vorinformationsverfahren
  • Teilnahmewettbewerb / Präqualifikation
  • Erstellung der Ausschreibungsunterlagen (funktional bzw. mit Leistungsverzeichnis)
  • Erarbeitung von Anforderungen an die Lebensdauer, Gewährleistung, Garantien
  • Begleitung des Ausschreibungsverfahrens
  • Mitwirkung in Bietergesprächen
  • Angebotsbewertung
  • Entscheidungsempfehlungen
  • Mitwirkung bei der Vorbereitung der Verträge mit dem Anlagenhersteller, dem Serviceunternehmer und dem Betreiber


Baubegleitung / Abnahmen

  • Strukturierung der Aufgaben der fachtechnischen Überwachung
  • Abnahme der Ausführungsplanungen (Planungsprüfung in Bezug auf das Vertrags-LV)
  • Fachtechnische Herstellungs- und Bauüberwachung
  • Sachverständige Mitwirkung bei Bau- und Projektbesprechungen
  • Technische Abnahmen / Mitwirkung bei Abnahmeentscheidungen und -auflagen
  • Systemlogistische Abnahmen auf der Basis digitaler Videotechnik mit 0,04 s Genauigkeit
  • Analyse von Systemabläufen mit Hilfe von Videotechnik
  • Belastungsproben
  • Sicherheitstechnische Abnahmen, auch im Zusammenwirken mit anderen Prüforganisationen


Planung des Betriebs automatischer Parksysteme

  • Betriebskostenermittlung
  • Prognosen für die Auslastung und die Einnahmen
  • Mitwirkung bei der Tarifbildung und -optimierung
  • Finanzierungsmodelle
  • Betreiberkonzepte
  • Ausschreibung der Leistungen des Betreibers
  • Mitwirkung bei der Erstellung des Betreibervertrags
  • (Full-) Servicekonzepte
  • Abgrenzung der Leistungen zwischen dem Betreiber und dem Serviceunternehmer
  • Definition von Mobilitätsgarantien
  • Beratung bei der Vorbereitung des Betreiberpersonals
  • Beratung bei der Einweisung der Nutzer
  • Mitwirkung bei der Öffentlichkeitsarbeit für das Projekt bzw. die langfristige Information der Nutzer
  • Erstellung von Bedienungsanleitungen für Benutzer
  • Instandsetzungsplanung und –überwachung


Sanierungskonzepte für bestehende Parksysteme

  • Begutachtung und Bewertung bestehender Parksysteme
  • Technische und organisatorische Sanierungskonzepte
  • Planung von Updates
  • Ausschreibung, Organisation und Überwachung von Sanierungen
  • Technische Abnahme zum Abschluss der Sanierung

 

Weitere Informationen

 

Mechanische und automatische Parksysteme – Überblick

Automatische Anwohnertiefgarage München, Donnersbergerstraße